Flucht und Vertreibung (4/2015)
Zaborowski, Holger
Flucht und Vertreibung durchziehen die Menschheitsgeschichte bis in die Gegenwart hinein. Manchmal führt eine Naturkatastrophe dazu, dass Menschen, ihre Heimat verlassen. Oft vertreiben Menschen andere Menschen. Kriege, politische Konflikte oder wirtschaftliche Ungerechtigkeit zwingen Tausende, ihre angestammte Heimat zu verlassen und sich auf die Flucht zu begeben zumeist ins Ungewisse hinein.
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Söding, Thomas
In seinen Disputen mit dem gelehrten Celsus, einem frühen Kritiker des Christentums, muss sich Origenes mit dem Vorwurf auseinandersetzen, Jesus sei ein halber Ägypter gewesen (contra Celsum I 28.38.66). Der griechische Philosoph referiert eine jüdische Stimme, die eine doppelte Anklage erhebt.
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Martin, Kirschner
Der Aufruf, an die gesellschaftlichen und existenziellen Peripherien zu gehen und von dort einen neuen Blick auf die Wirklichkeit zu gewinnen, bildet ein Grundmotiv im Pontifikat von Papst Franziskus. Wo die Gefahr wächst, die Kontrolle schwindet und Menschen auf ihr «nacktes Leben» reduziert sind, gerade dort wird deutlich, worauf es wirklich ankommt. Was heißt das für ein Europa, das sich lange als Zentrum verstanden hat und das zurzeit eine tiefe Krise durchläuft?
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Schneider, Martin;Tremmel, Hans
Das grundlegendste Menschenrecht ist das «Recht, Rechte zu haben». Mit diesem Diktum brachte Hannah Arendt auf den Punkt, dass für den Einzelnen Menschenrechte nur dann einen Wert haben, wenn er einer Rechtsgemeinschaft angehört, die ihm seine Rechte auch wirklich garantiert. Staatenlose sind demgegenüber der Gefahr ausgesetzt, faktisch weitgehend rechtlos zu sein.
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Maier, Hans
Am 1. September 2012, dem Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen, legte Donald Tusk in Danzig den Grundstein für ein Museum zur Geschichte des Zweiten Weltkriegs. Es soll das Schicksal der Polen, aber auch anderer Völker während des Krieges zeigen auch die Vertreibungen gehören dazu. Das Museum solle ein «Schrei der Erinnerung» sein, sagte der polnische Regierungschef. Es solle aber auch der Beweis dafür sein, «dass wir die besten Lehren aus dem Krieg gezogen haben». «In einem gewissen Sinn sind wir alle Kinder des Krieges», meinte Tusk mit Blick auf die polnische Entwicklung nach 1945. «Wir wollen, dass die polnische Stimme gehört wird.»
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Braun, Michael
Wenn man das Werk eines Dichters verstehen will, ist man gut beraten, seine Kernvokabeln auszumachen, die sich an prägnanten Stellen in den Texten wiederholen und eine hinterlassungsfähige Bedeutung erzeugen. Lieblingswörter Goethes sind «Klarheit» und «Geschichte», ein Lieblingswort von Kafka ist «Zittern», eines von Benn «Durchhalten».
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Dröge, Markus
Zuletzt wurde auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag Anfang Juni in Stuttgart wieder heftig um das Kirchenasyl gerungen. Medial wurden dabei besonders die politischen Differenzen zwischen Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Parteien hervorgehoben. Ich sehe darin die Gefahr, dass das Kirchenasyl unter der Hand für die parteipolitischen Positionen zur Flüchtlingspolitik insgesamt herhalten muss. Dann wird zum Beispiel die Frage, wie viele Flüchtlinge Deutschland aufnehmen sollte, müsste oder könnte, plötzlich zu einem Problem des Kirchenasyls.
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Gerl-Falkovitz, Hanna-Barbara
Wer einen der größten deutschsprachigen Lehrer des Christentums im 20. Jahrhundert hörte in Berlin (19231939), Tübingen (19451948) und München (19481962), erinnerte sich der «erasmischen», leisen, konzentrierten Sprechweise, der ausgewogenen Themenentfaltung, der behutsamen Augenöffnungen. Aber «leise» heißt nicht «leidenschaftslos».
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Schlögel, Herbert
Im Vorfeld der Bischofssynode zu Ehe und Familie 2015 findet in der katholischen Kirche eine intensive Diskussion statt. Die Debatte ist allein im deutschen Sprachraum so umfangreich, dass sie in ihrer Vielfalt kaum mehr zu überblicken ist und es den Rahmen eines kleinen Beitrages sprengen würde, auf sie detailliert einzugehen.
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Schmidt, Andreas
Welche Rolle spielt der Glauben für die Gültigkeit der Eheschließung? Diese Frage wurde auf der außerordentlichen Familiensynode gestellt und fand Eingang in die Lineamenta zur kommenden Synode.1 Papst Franziskus widmete ihr seine diesjährige Ansprache an die Rota Romana. Der emeritierte Papst wies darauf hin, dass es sich hier um eine noch ungeklärte Frage handelt. In der englischsprachigen Ausgabe dieser Zeitschrift nahm José Granados vom Institut Johannes Paul II. der Lateranuniversität ausführlich zu ihr Stellung. An seine Überlegungen wollen diese Ausführungen anknüpfen.
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Zigriadis, Georgios
Die Aufnahme der Wort-Gottes-Feier als eigenständige gottesdienstliche Form neben anderen im neuen Gotteslob und dies ohne Kommunionfeier markiert die allmähliche Normalisierung einer unsteten und in vielem problematischen Entwicklung seit den 70er Jahren des 20 Jh. Ausdrücklich heißt es jetzt, dass die Wort-Gottes-Feier neben der Tagzeitenliturgie eine «Vertiefung» dessen ist, was in der Eucharistie geschieht und so auf die Eucharistie bezogen ist.
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