Aktuelle Ausgabe

Luther und die Folgen

Ausgabe: 5/2016
45. Jahrgang
 

Luther und die Folgen (5/2016)

Luther und die Folgen

Söding, Thomas

500 Jahre Reformation: ein Grund, in Jubelstürme auszubrechen? Ein Grund, in Sack und Asche zu gehen? Auf katholischer Seite gibt es nicht geringe Befangenheiten: Hätte man Martin Luther, Johannes Calvin, Huldrych Zwingli und all den anderen Reformatoren nicht aufmerksamer, selbstkritischer, konstruktiver begegnen müssen? War die Spaltung der lateinischen Christenheit wirklich unvermeidlich? Hat sie nur Nachteile gebracht? Oder hat Konkurrenz vielleicht doch auch das Geschäft belebt?

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Kritische Theologie aus der Heiligen Schrift

Söding, Thomas

Kurz vor seinem Tod erzählt Martin Luther die Geschichte der theologischen Entdeckung, die seinem Leben eine Wende gegeben und seinen Einsatz für eine Reform der Kirche motiviert habe. Es ist eine exegetische Einsicht. Bei der Lektüre des Römerbriefes, die ihm große Qualen bereitet habe, weil er meinte, vor dem strengen Gott, den sie ihm vor Augen führte, nicht bestehen zu können, sei es ihm plötzlich wie Schuppen von den Augen gefallen: Die Gerechtigkeit Gottes, auf die Paulus seine Theologie gründet, sei nicht jene Tugend, von der Menschen Gott überzeugen müssten, sondern jene Gabe, mit der Gott die Menschen gerecht mache.

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Gnade und Freiheit - Passivität und Aktivität

Lerch, Magnus

Wie kommt Gottes Gnade – sein freies, geschichtliches Heilshandeln – beim Menschen an, sodass er aus ihr zu leben vermag? Ist das Zustandekommen des Glaubens ausschließlich auf Gottes Wirken zurückzuführen, oder ist hier auch die Freiheit des Menschen beteiligt? «Wie der Mensch», so schreibt Eberhard Jüngel in seiner 1998 erstmals erschienenen Gesamtdarstellung des Rechtfertigungsglaubens, «beim Geschehen seiner Rechtfertigung ausgeschlossen und wie er in es einbezogen ist, das war der eigentliche Kontroverspunkt zwischen evangelischer und römisch-katholischer Rechtfertigungslehre.»

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Vermittelte Unmittelbarkeit

Schockenhoff, Eberhard

Wollte man das religiöse Anliegen des Reformators Martin Luther, das zugleich sein Vermächtnis an die christliche Theologie darstellt, in einem Satz zusammenfassen, so eignet sich keiner besser als der Titel seiner Streitschrift aus dem Jahr 1520: Von der Freiheit eines Christenmenschen. Das Ringen um das rechte Verständnis christlicher Freiheit ist die innerste Mitte von Luthers Theologie. Darüber besteht unter seinen Auslegern, so unterschiedlich sie ihn im Übrigen interpretieren mögen, bis heute ein grundlegendes Einverständnis.

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Übersehener Vermittler?

Maier, Hans

Auf dem Wittenberger Marktplatz steht Philipp Melanchthons Denkmal – in einigem Abstand von Martin Luther, doch auf gleicher Augenhöhe. Barhäuptig und im Talar präsentieren sich die beiden Professoren der Nachwelt – Theologe (Bibliker) der eine, Philologe (Gräzist) der andere. Das erscheint angemessen, gehören doch beide historisch eng zusammen, war doch Melanchthon, nach Joseph Lortz’ Urteil, «Luthers größter Einzelgewinn».

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«Sie ist mir lieb, die werte Magd»

Gerl-Falkovitz, Hanna-Barbara

Der Renaissance-Blick auf Maria ist zweifach: Aufgabengemäß befaßt sich natürlich die Theologie mit Maria, eingeschlossen Reformation und Gegenreformation. Doch sind auch die Porträts der Mutter Jesu in den Humanwissenschaften, in Literatur und Kunst reizvoll, wo sich eine eigenständige Formensprache ausgestaltet.

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Luther und die Juden

Lehmann, Hartmut

Zehn Jahre vor der Fünfhundertjahrfeier der Reformation wurden von der Evangelischen Kirche in Deutschland wichtige Entscheidungen getroffen. Denn entschieden wurde damals, das Jubiläum zusammen mit den staatlichen Stellen in Bund und Ländern zu feiern, und entschieden wurde, Luther ins Zentrum der Vorbereitungen für das Jubiläum zu stellen und die Jahre bis 2017 als Lutherdekade zu gestalten. Der damalige Ratsvorsitzende der EKD, Professor Wolfgang Huber, sprach bei der Eröffnung der Lutherdekade von einer «Dekade der Freiheit».

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«Wir brauchen Gott, der nicht vergisst…»

Lewitscharoff, Sibylle

Im Rahmen der Wiener Poetikdozentur «Literatur und Religion» hat die Berliner Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff am 19. April 2016 einen Vortrag «Mit Dante über Dante hinaus» gehalten, in dem sie nicht nur die Jenseitslandschaften der Divina Commedia eindrücklich vor Augen führte und an die teils sprachmächtigen Übersetzungen ins Deutsche erinnerte, sondern auch aus den Schlußpassagen ihres neuen Romans Das Pfingstwunder (Suhrkamp 2016) vorlas. Im Nachgang zu ihrem Vortrag hat der Theologe Jan-Heiner Tück mit der Schriftstellerin das folgende Gespräch geführt.

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Was ist Relativismus?

Seewald, Michael

Gelegentlich spukt ein Schreckgespenst durch theologische Diskurse: der so genannte Relativismus. Es wird viel von ihm geredet (meistens nichts Gutes), aber nur selten genauer hingesehen. Relativismus ist zu einem pejorativen Begriff geworden, dessen Konturen oft schemenhaft bleiben. Was jedoch zeichnet relativistische Positionen aus und worin liegt ihre theologische Relevanz?

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Guardini spricht

Stoll, Christian

Romano Guardini (1885-1968) ist alles andere als vergessen. Eine Vorliebe für seine Schriften verbindet nicht nur den gegenwärtigen Papst mit seinem Vorgänger; sie geht auch über theologische Fachkreise hinaus. Dass ein katholischer Autor der Zwischenkriegsgeneration heute noch gelesen wird, ist dabei eine bemerkenswerte Ausnahme.

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