Aktuelle Ausgabe

Wie im Himmel, so auf Erden

Ausgabe: 1/2016
45. Jahrgang
 

Wie im Himmel, so auf Erden (1/2016)

Wie im Himmel, so auf Erden

Knop, Julia

In vielen Vaterunser-Auslegungen und -katechesen liest man, das Gebet Jesu bestehe aus zwei Teilen, von denen der erste, die «Du-Bitten», analog zu den beiden mosaischen Gesetzestafeln Gott, der zweite mit seinen «Wir-Bitten» dagegen die Beterinnen und Beter in den Blick nehme. Diese Gliederung in zwei Abschnitte drängt sich in der Tat auf.

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Alfred Delps Vaterunser

Knop, Julia

Alfred Delp SJ wurde eine Woche nach dem Attentat vom 20.7.1944 auf Adolf Hitler verhaftet. Der Verdacht auf Mittäterschaft musste zwar bald fallen gelassen werden. Dennoch wurde er aufgrund seiner Mitarbeit im Kreisauer Kreis, einer Widerstandsgruppe um Helmuth Graf von Moltke, die sich mit dem Aufbau Deutschlands nach dem absehbaren Untergang des NS-Regimes beschäftigte, des Hoch- und Landesverrats und der totalen Ehrlosigkeit für schuldig befunden und zum Tod durch den Strang verurteilt. Er wurde am 2.2.1945 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.

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«Es taugt die Bitte»

Eisele, Wilfried

Vor einigen Jahren hat Bundestagspräsident Norbert Lammert eine Neuformulierung des Vaterunsers gewagt. Es handelt sich um eine kreative Aneignung, die als solche ihren eigenen Wert besitzt. Aufschlussreich ist sie vor allem deshalb, weil sie wie eine Kontrastfolie die Themen sowie Zweck und Absicht des Originals klar und deutlich erkennen lässt. Die ersten drei Bitten, die sogenannten Du-Bitten, lauten bei Lammert so...

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Das Vaterunser und die Heiligung des göttlichen Namens im Judentum

Lenzen, Verena

Von Zeit zu Zeit spielte Jakob J. Petuchowski, Professor für Jüdische Theologie und Liturgie am Jewish Institute of Religion am Hebrew Union College in Cincinnati, der amerikanischen Lehrstätte des Reformjudentums, seinen Studenten einen Streich. Wenn er im Einleitungskurs die Privatgebete der alten Rabbinen behandelte, trug er das Vaterunser auf Hebräisch vor und fragte die Studierenden, ob dieses Gebet ein Teil der Liturgie in ihren Synagogen zu Hause wäre.

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Heilige Namen

Zaborowski, Holger

Das Alltäglichste ist zumeist das Wunderbarste. Nur selten denkt man über Worte nach: darüber, was sie eigentlich sind und wie das Verhältnis zwischen ihnen und den Sachen, den Tieren und den Menschen, die sie bezeichnen, zu verstehen ist. Oder auch darüber, was es eigentlich bedeutet, dass Menschen nicht nur Laute äußern können, sondern dass sie über Sprache verfügen. Menschen können nämlich fragen: «Wie heißt dies?» und sogar Sachen, Tieren oder Menschen einen Namen geben.

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«O süßester der Namen all»

Zerfass, Alexander

«Nomen est omen», sagt ein bekanntes Sprichwort, das auf eine Formulierung des römischen Komödiendichters Plautus († um 184 v. Chr.) zurückgeht.1 Tatsächlich war in der Antike die Vorstellung weit verbreitet, im Namen verdichte sich in besonderer Weise die Person. So überrascht es nicht, dass auch im Alten Testament der Name Gottes Programm ist. Obwohl die exakte wortgeschichtliche Bedeutung des Tetragramms JHWH umstritten ist, liegt seine Ableitung von dem Verb hjh («werden», «sein», «da sein») nahe.

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Dein Reich komme!

Werbick, Jürgen

Glaubens-Überlieferung verändert unmerklich, was sie überliefert. Wenn die Überlieferungs-Strecken groß genug werden, mag das irritierend ins Bewusstsein treten und die selbstverständliche Glaubens-Überzeugung unterminieren, im Wesentlichen sei immer und überall das Gleiche geglaubt worden. Überliefern heißt übersetzen. Und für alles Übersetzen gilt das Traduttore-Traditore-Dilemma. Der Verrat im Weitersagen und Übersetzen bleibt meist unbemerkt, solange niemand die weiten Wege zurückzugehen versucht, auf denen uns das Überlieferte erreicht hat.

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Freiheit - Sorge - Vorsehung

Knop, Julia

Wie viele andere religiöse Konzepte hat auch die Vorstellung einer göttlichen Vorsehung ein reflexives Purgatorium durchlaufen und sowohl religiöse als auch säkulare Umcodierungen erfahren. Heute nennen auch gläubige Menschen, wenn sie das Warum und Woher eines Ereignisses erklären, normalerweise weder Gott noch ein unpersönliches Schicksal, das verfügte, dass etwas so kam, wie es eben kommen musste. Man verweist statt dessen auf die komplexen Zusammenhänge, in denen wir uns bewegen und die den Lauf der Dinge beeinflussen: Vorprägungen psychologischer und genetischer Art, soziale und biographische Faktoren, Vernetzung und systemische (Gegen-) Abhängigkeiten der Menschen und Völker in quasi allen politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Belangen.

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Jacques Maritain und das Zweite Vatikanische Konzil

Cagin, Michel

Ich weiß nicht, ob die Älteren von Ihnen damit eine Erinnerung verknüpfen, in Frankreich jedenfalls denkt man beim Thema Jacques Maritain und das Konzil spontan an den Bauer von der Garonne, ein Buch von Maritain, das im November 1966 erschien und dessen wirklicher Sinn im Übrigen nicht erkannt worden ist.

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Mitis iudex et iustus iudex?

Meckel, Thomas

Papst Franziskus hat am 15. August 2015 das Motu Proprio «Mitis Iudex Dominus Iesus – Der milde Richter Herr Jesus über die Reform des kanonischen Verfahrens für Ehenichtigkeitserklärungen im Codex des kanonischen Rechtes»1 unterschrieben und damit wesentliche Neuerungen für das katholische Eheprozessrecht promulgiert, die zum 8. Dezember 2015 die bisherigen cc. 1671–1691 des CIC/1983 restlos ersetzt haben. Zugleich hat er mit dem Motu Proprio «Mitis et misericors Iesus»2 die entsprechenden cann. 1357–1377 des CCEO zum 8. Dezember 2015 geändert.

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DICHTER, FILMAUTOR, PUBLIZIST

Hans, Maier

Papst Franziskus hat am 15. August 2015 das Motu Proprio «Mitis Iudex Dominus Iesus – Der milde Richter Herr Jesus über die Reform des kanonischen Verfahrens für Ehenichtigkeitserklärungen im Codex des kanonischen Rechtes»1 unterschrieben und damit wesentliche Neuerungen für das katholische Eheprozessrecht promulgiert, die zum 8. Dezember 2015 die bisherigen cc. 1671–1691 des CIC/1983 restlos ersetzt haben. Zugleich hat er mit dem Motu Proprio «Mitis et misericors Iesus»2 die entsprechenden cann. 1357–1377 des CCEO zum 8. Dezember 2015 geändert.

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