Aktuelle Ausgabe

Christentum in der Stadt

Ausgabe: 2/2016
45. Jahrgang
 

Christentum in der Stadt (2/2016)

Christentum in der Stadt

Stoll, Christian

Dass es sich beim Christentum um eine «Stadtreligion» handelt, ist in den letzten Jahren vermehrt zu hören und zu lesen. Diese Behauptung kann sich meist einer breiten Zustimmung gewiss sein. Warum wird sie dann aber wieder und wieder geäußert? Verständlich wird dies nur, wenn man sich klar macht, dass damit nur zum Teil eine historische These geäußert werden soll, etwa dass sich das Christentum vornehmlich in Städten entwickelt habe.

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Braut und Hure

Schaefer, Christoph

Das Urchristentum ist durch eine auffallende Spannung gekennzeichnet: Jesus, der aus dem kleinen Ort Nazareth stammt, tritt vor allem in den Dörfern am See Genezareth auf, während er um die Städte Galiläas einen Bogen macht. Die ersten christusgläubigen Gemeinden hingegen entstehen in Städten1, wie bereits die Apostelgeschichte anschaulich zu erzählen weiß.

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Urbanität als Lebensstil der Christen vor Konstantin?

Schöllgen, Georg

Die Forschung ist sich weitgehend einig, dass sich das Christentum der ersten drei Jahrhunderte nahezu ausschließlich in Städten ausgebreitet hat.1 Daran sind allerdings durchaus Zweifel möglich. Denn in den seltenen Fällen, in denen es zuverlässige Nachrichten über die Landbevölkerung gibt, wie etwa im Christenbrief des Plinius2, ist eine große Zahl von Christen nicht nur in den Städten, sondern auch in den Dörfern und auf dem Land bezeugt.3

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Städtische Verflüssigungen

Loffeld, Jan

Wer je in einer der großen Megacities unserer Welt wie Kairo, Mexiko City oder São Paulo unterwegs war, kann dort wie in einem Schmelztiegel die Heterogenität sowie jene Globalisierungs- und zivilisatorischen Entgrenzungsprozesse erfahren, die unsere Gegenwart zeitgleich bestimmen. Prägend wird insbesondere der Eindruck absolut dominierender Unübersichtlichkeit und Dezentralität, in der einzelne geographische Knotenpunkte nur unter dem Vorbehalt ständiger Transformationen auszumachen sind...

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Der verlorene Raum?

Eufinger, Veronika;Sellmann, Matthias

Aus historischer Perspektive bilden Religion und Stadt eine untrennbare Einheit. Global betrachtet trifft diese Diagnose weit über den christlichen Kulturraum hinaus zu. Vom Jerusalemer Tempel über Angkor Wat bis hin zu den religiösen Bezirken aztekischer Metropolen ist die Reservierung sakraler Bereiche im urbanen Raum städtische Normalität. In vielen Fällen stellte die Errichtung eines religiösen Bauwerks überhaupt erst den Anlass zur Gründung einer Stadt dar.

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Stadt ohne Gott

Braun, Michael

Die Mythen der modernen Großstadt sind auch die Mythen der modernen Kunst. Walther Ruttmann komponierte seinen Filmklassiker Berlin. Sinfonie einer Großstadt (1927) wie ein Konzert. Mit Montage und ungewöhnlicher Kamerabewegung fand der Regisseur Bilder für die Stimmen der beschleunigten und polyphonen Stadt-Moderne. In Fritz Langs Metropolis (1927) bekommt die Großstadt ein molochartiges Gesicht, sie wird zum negativen Paradies, in dem Oben und Unten keine transzendenten Grenzen, sondern nur mehr ein soziales Klassengefälle abbildet.

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«Wie schön sind die Städte…»

d’Aboville, Gwenaëlle

Zivilisationen bauen Städte, präsentieren sich und messen sich seit Jahrtausenden in ihrer Pracht. Doch das Berufsfeld der Stadtplanung (Urbanistik) ist neu. Es begann mit Gedanken und Erfahrungen, die fast alle mit dem historischen Bruch durch die industrielle Revolution im Zusammenhang stehen. Die Menschheit ist seither mehrheitlich verstädtert. Städte wachsen und vervielfältigen sich und dieser Trend verstärkt sich auf globaler Ebene. Das 20. Jh. erlebte eine Landflucht, die sich immer weiter ausbreitete.

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Kenose und Trinität

Marion, Jean-Luc

Es kommt in der Bibel nur selten vor und hat nicht immer die gleiche Bedeutung. Der Wortstamm bezeichnet zumeist eine Leere, etwas Vergebliches, das Fehlen von etwas Erwartetem oder gar Geschuldetem. So ­schicken die ungetreuen Weinbergspächter die Knechte ihres Herrn «mit leeren Händen» zurück (Mk 12, 5) und Gott lässt im Magnifikat «die Reichen leer ausgehen» (Lk 1, 53).

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Ökumenische «Symbolpolitik»?

Oeldemann, Johannes

Kaum ein ökumenisches Ereignis der letzten Jahre hat in den kirchlichen wie auch in den säkularen Medien eine solche Aufmerksamkeit erfahren wie die Begegnung von Papst Franziskus und Patriarch Kyrill am 12. Februar 2016 auf Kuba. Von einem «welthistorischen Treffen», einem «Durchbruch in der Ökumene» oder gar einem «Jahrtausendereignis» war die Rede. Vielfach war zu lesen und zu hören, dass es sich um das erste Treffen eines Papstes mit einem russischen Patriarchen «nach 1000 Jahren» handele.

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