Barmherzigkeit (3/2016)

Barmherzigkeit

Tück, Jan-Heiner

Schon Johannes XXIII. gab 1962 in seiner Eröffnungsansprache zum II. Vatikanischen Konzil Gaudet Mater Ecclesia die Empfehlung aus, bei der Reform der Kirche die «Waffen der Strenge» schweigen zu lassen und die «Heilmittel der Barmherzigkeit» zu gebrauchen. Johannes Paul II. hat dem Thema des göttlichen Erbarmens seine zweite, immer noch lesenswerte Enzyklika – Dives in misericordia (1980) – gewidmet und den kirchlichen Festkalender durch den Sonntag der Barmherzigkeit erweitert.

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Barmherzigkeit – ohne Heuchelei

Lehmann, Karl Kardinal

Barmherzigkeit ist besonders nach der Wahl von Papst Franziskus in der religiösen Sprache unserer Tage geradezu ein weit verbreitetes Schlagwort geworden. Nun ist es so wie bei ähnlichen Vorgängen: In der Tat kann man mit dem Wort Barmherzigkeit und auch Erbarmen etwas umschreiben, was bisher theologisch zu knapp behandelt worden ist; auf der anderen Seite verkommt das beste und schönste Wort, wenn es unüberlegt und eben wie ein Slogan verbraucht wird.

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«Wo Barmherzigkeit ist, endet das Böse»

Fragen an den emeritierten Papst Benedikt XVI. über das Problem der Rechtfertigung durch den Glauben

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Eine Frage der Barmherzigkeit

Söding, Thomas

Das Gleichnis vom verlorenen Sohn gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Gleichnissen Jesu. Viele wollen es eher «von der Liebe des Vaters» nennen. Desto besser passt es zum Thema der Barmherzigkeit.1 Aber ist die Parabel so klar? Wenn sie es wäre, hätte sie nicht eine so große Resonanz erzielt – bis tief in die Musik und in die Literatur hinein, in die Malerei und die bildende Kunst, Film und Fernsehen, Videos und Internet nicht zu vergessen.

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«Misericordia» nach Thomas von Aquin

Gerwing, Manfred

Wer von Barmherzigkeit redet, muss wissen, dass er von Gott spricht; denn, so Thomas von Aquin († 1274): Barmherzigkeit kommt zuerst und zuhöchst Gott zu, misericordia est maxime Deo attribuenda.1 Gott aber ist die Liebe (1 Joh 4, 8.16). Thomas geht in seiner Summa theologiae an zwei zentralen Stellen auf das Thema Barmherzigkeit ein...

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Die Beichte

Schlögel, Herbert

Papst Franziskus hat am 8. Dezember 2015 das Heilige Jahr der Barmherzigkeit in Rom eröffnet. Eine unter den von Franziskus vorgeschlagenen Initiativen für dieses außerordentliche Jubiläum ist der Empfang des Sakramentes der Versöhnung. Dieser Impuls des Papstes ist in vielfältiger Hinsicht aufgenommen worden. Eine sichtbare Form, die Bedeutung dieses Sakramentes zu unterstreichen, zeigt sich darin, dass in Deutschland einige Diözesen die heilige Pforte nicht an der Bischofskirche einrichteten, sondern an zentralen Beichtkirchen in der Bischofsstadt (z.B. Berlin, Eichstätt, Regensburg, Würzburg).

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Verzeihung des Unverzeihlichen

Gerl-Falkovitz, Hanna-Barbara

Schuld – war man nicht seit Nietzsche und Freud gewohnt, ihre Entstehung einem undurchschauten Schuld-«Gefühl» zuzuordnen, das therapierbar war? War nicht das eingeredete Bewusstsein von Schuld selbst die Schuld, um die es ging? Aber dieses Wegerklären versagt seit einigen Jahrzehnten in seiner Entschuldungskraft. Am Ende des 20. Jahrhunderts mehrten sich die Rückblicke auf ein verbrecherisches und im Namen des menschlichen Menschen mörderisches Jahrhundert.

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Mose gegen Hitler

Assmann, Jan

Mitten im zweiten Weltkrieg, als es darum ging, das eher isolationistisch eingestellte amerikanische Volk für den Krieg gegen Deutschland zu motivieren und mobilisieren, gewannen die Zehn Gebote einmal höchste Aktualität. Ein amerikanischer Journalist plante einen Film über die Zehn Gebote, den er dann aber mangels ausreichenden Budgets als Buch realisierte...

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Eine späte Unterhaltung

Meier, Herbert

Sie wohnte draußen vor der Stadt in einer Villa allein und gab oft Gesellschaften. So auch an jenem Ostermontag. Die Gespräche bei Tisch waren lebhaft gewesen. Tags zuvor war ein Komet in die Erdatmosphäre eingedrungen. Man will Bruchstücke aus schwarzem Gestein entdeckt haben. Rund um die Erdkugel Orkane, Terror und Gewalt. Frauen werden geschändet, Kinder gemordet, die Flüchtlingsströme schwellen an. Hilflose Sanktionen, Reden und Konferenzen ins Leere.

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Poetische Verdichtung des Glaubens

Schuler, Christian

Wer ein Buch über Lateinische Hymnen aufschlägt, rechnet nicht damit, in ihm dem «Who is who» der deutschen Literatur zu begegnen. So aber ist es hier. Martin Luther hat elf Hymnen ins Deutsche übersetzt. Dichter wie Andreas Gryphius und Angelus Silesius verdeutschten die Pfingstsequenz Veni sancte spiritus. Klopstock, Wieland, Schlegel, Tieck, Brentano, Droste-Hülshoff und einige mehr ließen sich von Hymnen oder Sequenzen zu Übertragungen oder eigenen Dichtungen – im wahrsten Sinne - hinreißen.

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