Berufung (4/2023)

Editorial

Schumacher, Ursula

Immer wieder begegnet gegenwärtig der Begriff der «Berufung» - in spirituell-religiösen Kontexten, aber auch in Reflexionen zum Thema «Job, Beruf, Berufung» oder als Ausdruck zur Beschreibung eines erfüllten, gelingenden Lebens: Ein Mensch hat «seine Berufung gefunden», wenn Charakter, Stärken und Vorlieben mit dem alltäglich-konkreten Betätigungsfeld in stimmiger Weise resonieren.

Zum Artikel | Artikel kostenpflichtig bestellen

Zur Berufung berufen sein oder: die Kunst der Berufung

Zaborowski, Holger

Es gibt Worte, die keine Fremdworte sind und die ganz vertraut klingen - so, als könnte man sofort wissen, was mit ihnen gemeint ist -, die aber trotzdem fremd wirken und deren Sinn sich nicht unmittelbar erschließt. Manchmal sind einzelne Aspekte ihrer Bedeutung einem noch bewusst. Nicht selten ist nur eine ferne Ahnung geblieben.

Zum Artikel | Artikel kostenpflichtig bestellen

Berufung und christliche Existenz

Schumacher, Ursula

Über lange Zeit hinweg war es eindeutig: Die Rede von einer «Berufung» bezieht sich auf den Eintritt in einen geistlichen Stand - auf die Entscheidung also, Priester oder Mitglied einer Ordensgemeinschaft zu werden - sowie auf die ihm vorangehenden Prüfungs- und Abwägungsprozesse. Durch eine solche inhaltliche Bestimmung gewinnt der Berufungsbegriff fraglos eine klare Kontur.

Zum Artikel | Artikel kostenpflichtig bestellen

«Eine heilige Nation»

Fischer, Georg

Beim Wort «Berufung» denken Viele unwillkürlich an eine besondere Auserwählung, die nur Wenigen zuteilwird. In den Sinn kommen auch die Erzählungen von der Bestellung großer Persönlichkeiten durch Gott, wie Mose, Jesaja, Jeremia, Ezechiel und Anderen.

Zum Artikel | Artikel kostenpflichtig bestellen

Ungeteilte Hingabe an Gott

Schumacher, Thomas

Wenn in katholischen Kontexten das Stichwort «Berufung» fällt, verbindet sich damit meist die Assoziation von Priesterberufung und Ordenseintritt - und das heißt die Realisierung eines zölibatären Lebensstils «um des Himmelreiches willen». Dieser Lebensstil wird gemäß katholischer Tradition zudem als höherwertig gegenüber anderen Lebensformen betrachtet, die christliche Ehe eingeschlossen. Zur biblischen Begründung dieser Einschätzung kommt den Ausführungen des Apostels Paulus in 1 Kor 7 eine argumentative Schlüsselfunktion zu.

Zum Artikel | Artikel kostenpflichtig bestellen

Eine andere Autonomie

Vechtel, Klaus

Der Begriff der Berufung gehört traditionell zum festen Bestandteil christlicher Lebenspraxis. Er deutet die Einsicht an, dass Lebensformen und Aufgaben aus der Perspektive des christlichen Glaubens über funktionale Eignung und professionelle Ausbildung hinaus einen tieferen und die ganze Existenz fordernden Sinn haben können. Aktuell ist dieser Begriff in kirchlichen und theologischen Kreisen jedoch weitreichenden Anfragen ausgesetzt ...

Zum Artikel | Artikel kostenpflichtig bestellen

Ruf und Berufung

Gerl-Falkovitz, Hanna-Barbara

Im Raum sinnlicher Erfahrung stellen Ruf und Berufung erstaunlicherweise etwas Alltägliches vor. Es ist gerade der Blick auf das alltäglich Übersehene oder Überhörte, nämlich auf die menschliche Natur, der auf die erste Spur führt. Im Wortsinn heißt «sich berufen auf»: sich stützen auf eine Tatsache, eine Wahrnehmung, ein Unbezweifelbares, das auch anderen zugänglich ist.

Zum Artikel | Artikel kostenpflichtig bestellen

Dem Evangelium ein Gesicht geben

Tück, Jan-Heiner

Das II. Vatikanische Konzil hat die Dogmatische Konstitution über die Kirche mit dem Titel «Lumen Gentium - Licht der Völker» überschrieben. Dieses Licht ist nicht die Kirche selbst, sondern Jesus Christus. In Anspielung an die altkirchliche Ekklesiologie, die von Christus als der Sonne und der Kirche als dem Mond sprach, wird in Lumen Gentium wenig später in metaphorischer Rede gesagt, das Licht Christi möge auf dem «Antlitz der Kirche» wiederscheinen (LG 1).

Zum Artikel | Artikel kostenpflichtig bestellen

«Staunende Offenheit gegenüber der Wirklichkeit»

Knapp, Markus

Die Veröffentlichung des Apostolischen Schreibens «Sublimitas et miseria hominis» zum vierhundertsten Jahrestag der Geburt von Blaise Pascal am 19. Juni 1623 in Clermont in Frankreich kommt ziemlich unerwartet und ist allein deshalb schon bemerkenswert. Denn Papst Franziskus würdigt damit einen Wissenschaftler und Philosophen, der häufig, auch in der Theologie, recht stiefmütterlich behandelt wird im Vergleich zu anderen neuzeitlichen Denkern wie Descartes, Kant, Hegel oder Nietzsche.

Zum Artikel | Artikel kostenpflichtig bestellen

Lesarten der Moderne

Schlögl, Manuel

Dabei handelt es sich zunächst um einen autobiografisch gefärbten Rückblick auf eine durchaus leidenschaftlich geführte Kontroverse um Ratzingers Einführung in das Christentum in den Jahren 1969/70 und damit um ein Zeugnis theologischer Zeitgeschichte. Aufschlussreich ist die geistesgeschichtliche Rekonstruktion, mit der Kasper sein eigenes Denken dem von Ratzinger zuordnet und sich zugleich davon absetzt...

Zum Artikel | Artikel kostenpflichtig bestellen

Die messianischen Juden - ein «nach vorne weisendes Zeichen»

Tück, Jan-Heiner

An der Universität Wien hat im Juli 2022 eine internationale Tagung zum Gespräch zwischen christlicher Theologie und messianischem Judentum stattgefunden. Das Gespräch ist delikat, da die messianischen Juden gewissermaßen zwischen allen Stühlen sitzen. Offizielle Vertreter des Judentums sprechen ihnen ab, Juden zu sein, da sie an Jesus den Messias glauben.

Zum Artikel | Artikel kostenpflichtig bestellen

Berufen, das Schöne zum Klingen zu bringen

Bauer, Dorothee

Wer Menahem Pressler (1923-2023) am Klavier spielen hört, der mag etwas erahnen von dem großen Glück, das es für ihn bedeutete, Musiker geworden zu sein. Über 50 Jahre lang war Menahem Pressler «Kopf und Herz» des Beaux Arts Trios, des berühmtesten Klaviertrios weltweit, bevor er im Jahr 2008, nach der Auflösung des Trios, im Alter von knapp 90 Jahren noch eine beachtliche Solokarriere als Pianist hinlegte.

Zum Artikel | Artikel kostenpflichtig bestellen

Kito Lorenc

Bulang, Tobias

Am 24.9.2017 verstarb der Oberlausitzer Dichter Kito Lorenc. Der sowohl in deutscher als auch in sorbischer Sprache (und insbesondere im Raum zwischen diesen Sprachwelten) arbeitende Schriftsteller hat vielfach als Übersetzer, auch als Dramatiker, insbesondere aber als Lyriker gewirkt. Ihm verdanken wir zudem die Herausgabe der wichtigste Anthologie sorbischer Literatur und ihre Übersetzung (Serbska ?itanka Sorbisches Lesebuch, Leipzig 1982).

Zum Artikel | Artikel kostenpflichtig bestellen